Kontrolle bei den Modellen VOLVO 120, 140, 160 und 1800
An den Querlenkern der Vorderachse werden zwei Typen von Traggelenken. Die oberen Traggelenke sind Kugelgelenke vom Reibungstyp mit integrierter Feder.
Die unteren Traggelenke sind Kugelgelenke vom lasttragendem Typ, je nach Fahrzeugmodell können sie auch eine integrierte Feder haben.
Kontrolle des Verschleisses bei Traggelenken
Bei Verschleiss vergrössert sich sowohl das Radial- als auch das Axialspiel in den Traggelenken, die Kontrolle erfolgt nach den folgenden Anweisungen.
Oberes Traggelenk
Die Kontrolle kann sowohl bei ab- als auch bei aufgebocktem Fahrzeug erfolgen. Der obere Querlenker darf jedoch nicht am Gummipuffer anliegen.
Das radiale Spiel wird durch Rütteln am Rad überprüft. Falls Spiel festgestellt wird, ist das obere Traggelenk zu ersetzen. Aber Achtung, nicht mit möglichem Spiel der Radlager verwechseln.
Das axiale Spiel muss beim oberen Traggelenk nicht überprüft werden.
Unteres Traggelenk
Die Messungen werden mit einer Schublehre oder einem Greifzirkel im ent- und im belastetem Zustand vorgenommen. Die Differenz zwischen den beiden Massen ergibt das Axialspiel.
Die Traggelenke werden durch Aufbocken der Vorderachse entlastet. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Ansatzpunkte am unteren Querlenker so weit aussen wie möglich liegen. Die oberen Querlenker dürfen nicht an den Gummipuffern anliegen.
Bei einem Traggelenk ohne Feder (Typ 1) kann das Mass A im belasteten Zustand ohne besondere Massnahmen ermittelt werden. Bei einem Traggelenk mit integrierter Feder (Typ 2) muss zuerst das Gelenk mit einer Rohrzange oder Schraubzwinge (Spannweite 400 mm) zusammengepresst werden, siehe Bild 1, Typ 2.
Das Mass B im unbelasteten Zustandwird ermittelt während der Achsschenkel mit einem Montiereisen entsprechend Bild 2 angehoben wird.
Zulässiges axiales Spiel der unteren Traggelenke (Mass B minus Mass A):
Traggelenk Type 1 ohne Feder: maximal 3 mm
Traggelenk Type 2 mit Feder: maximal 5 mm
Achtung: Bei den Messungen beachten, dass die Staubschutzkappen der Traggelenke nicht beschädigt werden. Beschädigte Staubschutzkappen müssen ersetzt werden.
Quelle: Werkstatt-Rundschreiben Erzeugnis P - 62 - 17 vom November 1969