Hinweis: Bei einem Kaltstart niemals das Gaspedal betätigen!

1:1 Batterie und elektrische Leitungen

Prüfen:
Aufladezustand der Batterie und Massenanschluss am Batteriekasten.

Anschlüsse am Leitungsverbinder auf dem linken Radkasten.

Anschlüsse zwischen Fahrzeugmasse und Schwungradgehäuse sowie Massenanschluss des elektronischen Steuergerätes.

Verlötung bzw. Befestigung von Leitungen in Polschuhen.

Einschub der Flachstecker im Steckkontakt des Kabelbaumsteckers.

Fehler beheben

Keilriemen nach Bedarf spannen.

Masseanschlüsse reinigen.

Elektrische Leitungen befestigen und Flachstecker festdrücken.

Lichtmaschine und Reglerschalter nach den Anweisungen im Werkstatt-Handbuch prüfen.

1:2 Stromversorgung der Elektrokraftstoffpumpe

Zündung einschalten und hören, ob die Pumpe für etwa 2 Sekunden. anläuft.

Die Zündung soll eingeschaltet bleiben.

Fehler beheben

Nachprüfen, dass die Pumpensicherung nicht durchgebrannt und am Pumpenstecker Spannung vorhanden ist, während der Anlasser betätigt wird.

Wenn Spannung vorhanden, ist die Pumpe defekt und auszuwechseln.

Wenn keine Spannung vorhanden, Hauptrelais, Pumpenrelais und Leitungen und Stecker überprüfen.

Nachprüfen, dass die Klemme 85 am Pumpenrelais über das Steuergerät zur Masse geschlossen ist.

1:3 Zündverteilerdeckel mit Zündkabel

Verteilerdeckel mit Zündkabeln abnehmen.

Zündkabel sowie Verteilerdeckel aussen mit Trichloräthylen abwaschen und mit Druckluft trocknen.
Verteilerdeckel innen mit einem sauberen Lappen auswischen.

Prüfen

  • ob der Verteilerdeckel nicht gerissen ist.
  • ob die Schleifkontakte nickt abgebrannt sind.
  • ob der Kohlestift nicht klemmt.
  • ob die Isolierung der Zündkabel sowie Dichtungsmuffen und Entstörwiderstände nicht beschädigt sind.
  • ob keine überzähligen Entstörwiderstände eingebaut sind. Der Widerstand zwischen der Zündspule und einer Zündkerze darf insgesamt 20 kOhm nicht überschreiten.

Fehler beheben

Schadhafte Teile auswechseln.
Überzählige Entstörwiderstände entfernen.

1:4 Zündkerzen und Verdichtungsdruck

Zündkerzen ausbauen und auf Verrussung oder Abbrand überprüfen.
Verdichtungsdruckprobe durchführen.

Fehler beheben

Verrusste Zündkerzen: Wärmeleitzahl der Kerzen prüfen. Kerzen auswechseln oder reinigen.
Abgebrannte Zündkerzen: Zündkerzen auswechseln.
Niedriger Verdichtungsdruck: Ventielspiel prüfen, ggf. einstellen.
Zündkerzen einbauen.

1:5 Zündverteiler mit Steuerkontakten

Zündverteiler ausbauen.
Steuerkontakte aus dem Zündverteiler herausziehen und mit Trichloräthy len reinigen.
Nachprüfen, dass der Kontakteinschub nicht klemmt und die Leitungsanschlüsse gut befestigt sind.
Ablenkstücke der Unterbrecher leicht einfetten (Schmierstoff: Bosch Ft 1 v 4 ord. dgl.).
Steuerkontakte in den Zündverteiler einbauen.
Verteilerdeckel und Läufer abnehmen.

Prüfen

  • ob der Widerstand im Läufer nicht mehr als 5 k Ohm beträgt.
  • ob die Unterbrecherkontakte nicht abgebrannt sind.
  • ob Verteilerdeckel und Läufer keine Haarrisse aufweisen.
  • ob Verteilerwelle, Verteilernocken und Unterbrecherplatte kein abnormales Spiel aufweisen (siehe Werkstatt-Handbuch).
  • ob der Unterbrechernocken nicht auf der Verteilerwelle klemmt.
  • ob vom Kondensator keine Kriechströme auslecken.

Zündverteiler nach dem nebenstehenden Schmierplan abschmieren und einbauen.
Schliesswinkel einstellen.
Läufer und Verteilerdeckel mit Zündkabeln einbauen.
Zündzeitpunkt einstellen. Falls der Motor nicht anspringt, muss die Grundeinstellung 10° v.o.T. erst statisch vorgenommen werden.

Fehler beheben

Steuerkontakte auswechseln.
Schadhafte Teile auswechseln.

1:6 Kraftstoff-Förderdruck und Einspritzventile

Manometer anschliessen.

Einspritzventile (einschl. Verteilerrohr) vom Zylinderkopf sowie Kaltstartventil vom Sammelsaugrohr ausbauen.

Einspritzventile über einem Auffangbehälter anbringen.

Fernstarter zwischen Anlasserklemme 50 und Pluspol der Batterie anschliessen.

Anlasser betätigen und überprüfen, dass sämtliche Einspritzventile sowie das Kaltstartventil Kraftstoff abspritzen. Der Druck in der Kraftstoffanlage soll 2,1±0,1 bar (B 30: 2,2±0,1 bar) betragen.

Manometer abhängen, Einspritzventile einbauen und evtl. gelöste EI.Leitungen anschliessen.

Fehler beheben

Nachprüfen, dass die Leitungen zum defekten Einspritzventil einwandfrei sind.

Kaltstartventil (Modelljahre bis 1971)
Kaltstartventil spritzt nicht ein:
Leitungsstecker vom Temperaturfühler für Kühlflüssigkeit abziehen.
Anlasser betätigen
Kaltstartventil spritzt (ca. 10 Sek.) ein:
Wenn die Motortemperatur weniger als +35 °C beträgt, Temperaturfühler für Kühlflüssigkeit gem. Pos. 1:7 überprüfen.
Kaltstartventil spritzt nicht ein:
Leitungsstecker vom Kaltstartventil abziehen und eine Prüflampe am Stecker anschliessen (das Kaltstartventil liegt an 12 Volt Spannung über das Kaltstartrelais). Anlasser betätigen.
Kaltstartkontrolleuchte brennt:
Kaltstartventil auswechseln.
Kaltstartkontrolleuchte brennt nicht:
Nachprüfen, dass das Kaltstartrelais funktioniert und bei Betätigung des Anlassers über das Steuergerät zur Masse geschlossen wird.
Schadhafte Teile auswechseln.

Prüfung des Thermozeitschalters
Prüfung des Druckfühlers
Der Widerstand in der Primärwicklung
soll ca. 90 Ohm betragen.
Prüfung des Druckfühlers
Der Widerstand in der Sekundärwicklung soll ca. 350 Ohm betragen

BAUJAHR -72 ODER SPÄTER

v 108047

Leitung 33 (schmalen Flachstecker) vom Thermozeitschalter abziehen und zur Masse schliessen.

Anlasser betätigen.

Kaltstartventil spritzt nicht ein:
Kaltstartventil auswechseln.
Kaltstartventil spritzt ein:
Thermozeitschalter im Zylinderblock ausbauen und bis auf eine Temperatur unter +35 °C abkühlen lassen. (Bei B 30 müssen zuerst ein paar Liter Kühlflüssigkeit abgelassen werden.)
Leitung 33 wieder anschliessen.
Thermozeitschalter zur Masse schliessen und den Anlasser betätigen. Das Kaltstartventil soll jetzt einspritzen, anderenfalls ist der Thermo-Zeitschalter defekt und auszuwechseln.
Bei -20 °C soll das Kaltstartventil 12 Sek. lang Zusatzkraftstoff liefern. Mit zunehmender Erwärmung des Thermozeitschalters verkürzen sich die Einspritzzeiten und hören bei +35 °C ganz auf.

EINSPRITZVENTILE SPRITZEN NICHT EIN:
Ein Einspritzventil spritzt nicht ein:
Das Einspritzventil ist defekt und daher auszuwechseln.
Sämtliche Einspritzventile einer Einspritzgruppe spritzen nicht ein:
Wenn sämtliche Einspritzventile einer Einspritzgruppe 1,3 (5) bzw. 2,4 (6) nicht einspritzen, Steuerkontakte und Leitungen von den Steuerkontakten zum Steuergerät sowie Leitungen vom Steuergerät zu den Einspritzventilen überprüfen. Bei einwandfreien Leitungen die Prüfung vergleichsweise mit neuem Steuergerät und neuen Einspritzventilen durchführen.
Danach Prüfung gem. Pos. 6 wiederholen.

Keines der Einspritzventile spritzt ein

v 108048

Leitungsstecker vom Druckfühler abziehen und ein Ohmmeter an den beiden äusseren Kontaktstiften (7 und 15, Primärwicklung) des Druckfühlers anschliessen. Der Widerstand soll ca. 90 Ohm betragen.

Danach das Ohmmeter an den beiden inneren Kontaktstiften (8 und 10, Sekundärwicklung) anschliessen. Der Widerstand soll hier ca. 350 Ohm betragen.

v 108051


Ohmmeter zwischen Kontaktstift 7 bzw. 8 zur Masse schliessen. Beide Anschlusskombinationen sollen den Widerstandswert 00 ergeben.


Schadhaften Druckfühler auswechseln.
Wenn die Einspritzventile auch jetzt nicht einspritzen, Steuerkontakte und Leitungen von den Einspritzventilen, den Steuerkontakten und dem Druckfühler zum Steuergerät überprüfen. Bei einwandfreien Leitungen die Prüfung vergleichsweise mit einem neuen Steuergerät durchführen.

Widerstand im Temperaturfühler für Kühlflüssigkeit
Widerstand im Temperaturfühler für Ansaugluft
Kraftstoff-Förderdruck über 2,1±0,1 bar (B 30: 2,2±0,1 bar):
Druckregler einstellen. Wenn sich der Druck nicht ändert, nachprüfen, dass die Rückleitung zum Kraftstoffbehälter offen ist.
Bei offener Rückleitung Druckregler auswechseln.
Kraftstoff-Förderdruck unter 2,1±0,1 bar (B 30: 2,2±0,1 bar):
Kraftstoffrückleitung mit einer Abklemmzange abklemmen.
Anlasser betätigen. Der Druck soll jetzt auf ca. 4,5 bar ansteigen, anderenfalls sind Filter oder Leitungen undurchlässig oder die Pumpe ist defekt und demnach auszuwechseln.
Abklemmzange entfernen und Druckregler einstellen.
Wenn sich der Druck nicht auf 2,1 bar (B 30: 2,2 bar) einstellen lässt, ist der Druckregler defekt und demnach auszuwechseln.

1:7 Temperaturfühler

Leitungsstecker von den Temperaturfühlern für Kühlflüssigkeit und Ansaugluft abziehen.

Widerstand der Temperaturfühler mit einem Ohmmeter messen.

Bei 20 °C soll der Widerstand betragen:

  • Temperaturfühler für Ansaugluft: 260 bis 340 Ohm
  • Temperaturfühler für Kühlflüssigkeit: 2.100 bis 3.100 Ohm

Die Widerstandsmessung zwischen einem Kontaktstift am Temperaturfühler und Masse soll den Wert 00 ergeben.

Leitungsstecker an den Temperaturfühlern festdrücken.

Fehler beheben

Defekten Temperaturfühler auswechseln.

1:8 Zündspule

Prüfung der Zündspannung mit Instrument

Ein Instrument zur Messung der Zündspannung am Hochspannungsausgang der Zündspule anschliessen.

Zündkabel nicht am Verteiler anschliessen.

Fernstarter betätigen.

Bei Anlasserbetrieb soll die Zündspannung mindestens 20 kV betragen.

Prüfung der Zündspannung ohne Instrument

Zündkabel von einer Zündkerze abziehen und ein Stück Draht passender Stärke am Zündkabel anschliessen. Das Drahtende etwa 20 mm von der Motormasse entfernt halten, siehe Abbildung.

v 108046

Beim Betätigen des Anlassers sollen Funken vom Zündkabel zur Masse überspringen.

Wenn der Metalldraht näher als 20 mm an die Motormasse gehalten werden muss, damit Funken überspringen, ist die Zündspannung zu niedrig.

Messinstrument abhängen und das Zündkabel in der Kontaktbuchse im Verteilerdeckel festdrücken.

Fehler beheben

Zu niedrige Zündspannung:

Spannungsabfall über Zündspule prüfen. Höchstzulässiger Spannungsabfall: 0,4 Volt.

Anschlüsse reinigen, schadhafte Teile auswechseln.

1:9 Steuergerät

Bestehen beim Start immer noch Schwierigkeiten, soll zum Vergleich die Prüfung mit einem neuen Steuergerät durchgeführt werden.

1:10 Zündung

Wenn der Zündzeitpunkt nicht bei laufendem Motor gemäss. 1:5 eingestellt werden konnte, so ist die Einstellung jetzt nachzuholen.