Wolfgang «RallyeFox» Fuchs hat viele Erfahrungen beim Aufbau von Motoren in Strassen- und Rallye-Versionen und der anschliessenden Pflege und Wartung gesammelt .
RallyeFox: Wer mit grossem Aufwand den Motor überholt hat, sollte die Hinweise und Empfehlungen für das Einfahren des Motors sorgfältig beachten. Das Verfahren mag für manche Schrauber vielleicht ein bisschen aufwendig klingen, doch man sollte bedenken, dass man mit einem so eingefahrenen Motor eine hohe Laufleistung erzielen kann. Die Kosten für Motoröl und Ölfilter lohnen sich, denn nur so wird die Generalüberholung des Motors abgerundet und belohnt!
Material
- Drei neue Ölfilter
- Dichtring für Ölablassschraube nach Bedarf
Innendurchmesser: 19 mm, Aussendurchmesser: 26 mm, Dicke/Stärke: 2 mm, Material: Kupfer - 3 x 3,75 l mineralisches Motoröl, Spezifikation SAE 15W-40
RallyeFox: Bei einem überholten "neuen" Motor Öl in der Spezifikation SAE 15W-40 verwenden, damit wird ohne Probleme ein korrekter Öldruck von 3 bis 4 bar erreicht. Nur bei einem alten, ausgelutschten Motor sollte Motoröl in der Spezifikation SAE 20W-50 verwendet werden.
Arbeitsschritte
- Frisches Öl in Motor füllen.
- Motor circa 20 Minuten bei 2.000 Umdrehungen/min im Stand laufen lassen. Die Leerlaufschraube am Vergaser hoch drehen, nicht mit dem Auto fahren.
Der Motor soll die Betriebstemperatur ereichen, das heisst gut warm sein, jedoch nicht heiss werden! Daher immer das Thermometer im Auge behalten. - Motor abstellen. Öl ablassen und sachgerecht mit dem Filter entsorgen.
RallyeFox: Schau' einmal das Öl an und wundere Dich über die Entdeckungen; was ist da nur drin, von schimmernden Schlieren bis hin zu metallisch glitzernden Spänen. Alles was für die Gleitlager schädlich ist. - Motor circa 20 Minuten abkühlen lassen.
- Jetzt den Zylinderkopf nachziehen: Entsprechend der im Handbuch vorgegebenen Reihenfolge jede Mutter in einem Zug um 90 Grad öffnen, Ratsche umschalten und sofort wieder mit einem Anzugsdrehmoment von exakt 90 Nm anziehen.
RallyeFox: Nicht um das berühmte bisschen drüber anziehen nach dem Motto „Mehr ist immer gut“; dies tun nur die Randsteinschrauber und sie machen dabei mehr kaputt als gut. - Ventile nachstellen.
- Neues Filter einbauen und frisches Öl einfüllen.
- 500 km fahren, viel schalten, aber auch viel Autobahn bei gleichmässiger Drehzahl, jedoch nicht über 3.500 Umdrehungen/min.
- Bis 1.000 km wieder viel schalten, aber auch immer wieder gleichmässige Fahrt, nun kann man schon bis zu 4.500 Umdrehungen/min drehen.
- Ab 1.000 km gibt man dem Fahrzeug manchmal die Peitsche, also kurz hoch auf 5.000 Umdrehungen/min, immer wieder und immer öfter.
- Nach 1.500 km nochmals Öl- und Filterwechsel. Und nun kann man dem Motor ohne Hemmungen die Leistung abfordern.
RallyeFox: Viel Freude und Spass beim Einbauen des Motors, beim Einfahren und Fahren! Übrigens verwende ich nur Kopfdichtungen von ELRING, keinesfalls jene von Gläser, auch wenn diese billiger sind.
ELRING Nr. 177.352 für Motor B 18: Dicke/Stärke 0,85 mm, Ø: 86 mm
ELRING Nr. 509.214 für Motor B 20: Dicke/Stärke 0,85 mm, Ø: 91 mm
ELRING Nr. 236.936 für Motor B 20: Dicke/Stärke 1,2 mm, Ø: 91 mm